Temperatursturz mit Neuschnee – Was ist zu erwarten?

(c) EAWS (Aufbauende Schneeumwandlung)


kalt auf warm / warm auf kalt
Gefahrenmuster - 4

Nach länger andauerndem Schönwetter mit milden Temperaturen ist die Schneedecke sehr warm und auch feucht.

Erfolgt nun das Einschneien im Zuge eines Temperatursturzes verbindet sich der Neuschnee vorerst recht gut mit der Altschneedecke. Durch den großen Temperaturunterschied von Alt- und Neuschnee wird sich in der Folge ein Harschdeckel bilden. Dieser stellt in Folge aber auch noch kein Problem dar, da die Bindung zwischen Altschneedecke – Harschdeckel – Neuschnee meist relativ gut ist.

Der Harschdeckel bildet aber auch eine Dampfsperre. Die wärmere Luft in der Altschneedecke steigt auf, kann durch den Harschdeckel nicht hindurch und kühlt dort ab. Durch das Abkühlen lagert sich die in der wärmeren Luft vorhandene Feuchtigkeit an den kälteren Umgebungskristallen ab und kristallisiert. Es bilden sich größere Kristalle mit wenig Halt untereinander. (Aufbauende Schneeumwandlung)

Es entsteht eine Schwachschicht in der Schneedecke.

Dies dauert zwar einige Zeit, meist zwei bis drei Tage, wird dann eine genügend große Zusatzbelastung auf die Schneedecke ausgeübt, bricht die Schwachschicht und der Bruch kann sich fortpflanzen. Damit rutscht die Schneedecke auf dieser Schwachschicht ab.


LWD-Tirol


Kalt auf Warm oder Warm auf Kalt ist eines von 10 Gefahrenmuster welches Patrick Nairz und Rudi Mair in ihrem Buch beschreiben.
Lawinenunfälle sind nichts Zufälliges, sie passieren immer nach den gleichen Mustern.


youtubevideo (c) LWD Tirol








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