Wochenbericht bis 30.01.2020






Am Donnerstag haben die Lawinenkommissionen in den höhergelegenen Schigebieten Lawinensprengungen durchgeführt wie hier am Mölltaler Gletscher in den Hohen Tauern
(Bild: WEBCAM Mölltaler Gletscher Bergbahnen mit Lawinenabgang)







Es herrschte strahlendes Wetter mit milden Temperaturen bis zum vergangen Samstag in allen Gebirgsgruppen. Am Samstag brachte ein Frontsystem von Süden her, geringe Niederschlagsmengen. In 2000 m wurde es etwas kühler mit –2 Grad. Am Sonntag blieben die Wolken in den meisten Teilen des Landes dicht mit nur vereinzelten Sonnenschein in den südöstlichen Lagen Kärntens. Kurze Wetterbesserung am Montag mit einer neuerlichen Störungszone am Abend aus Nordwesten. Größere Neuschneemengen wurden meist nur in hohen Lagen der Hohen Tauern und in der Kreuzeckgruppe gemessen. Am Mittwoch dominierte noch immer eine kräftige Nordwestströmung in den nördlichen Gebirgsgruppen und ab Donnerstag schien nach leichter Bewölkung meist die Sonne in allen Regionen.

 

Bis zum Wochenende haben sich die Triebschneeablagerungen durch den Sonnenschein und die milden Temperaturen sehr gut gesetzt. In den schattseitigen Expositionen war die Schneedeckenoberfläche meist mit einem harten Harschdeckel und mit Oberflächenreif versehen. In den schneereicheren Regionen, wie in den Hohen Tauern lagerten in Kammnahen Bereichen, Rinnen und Mulden ältere Triebschneeablagerungen, welche vereinzelt erst durch eine große Zusatzbelastung gestört werden konnten.

Nach einer langen Schönwetterphase ist am Wochenende endlich ein wenig Neuschnee gefallen. Die Schneefälle haben sich auf die Nordstauregionen der Hohen Tauern und Kreuzeckgruppe beschränkt, wo bis zu 20 cm und mehr an Neuschnee gemessen wurde. Durch die Niederschläge ab Dienstag nahmen die störanfälligen Triebschneeablagerungen zu. Der lockere Neuschnee wurde durch den immer wieder auflebenden Nordwestwind verfrachtet und es wurden mittlere Triebschneeablagerungen gebildet die bereits durch eine geringe Zusatzbelastung gestört werden konnten. Die Triebschneepakete lagerten mit einer schlechten Bindung auf einer verharschten Altschneedecke.





Bis zu 30 cm Neuschnee wurden an der LWD-K Messstation Hochtor/Viehbichl in der Glocknergruppe auf 2407 m gemessen.

Geringere Neuschneemengen max. 10 cm wurden in den  Karnischen Alpen wie hier am Naßfeld - Watschigeralm 1607 m gemessen. (LWD_K Messstation)


 

Bis Montag herrschte in ganz Kärnten GERINGE Lawinengefahr. Erst durch die Störungszone aus Nordwesten stieg die Lawinengefahr ab Dienstag auf MÄSSIG an. Neuschnee mit Wind führten zu einem Anstieg der Lawinengefahr (ERHEBLICHE) ab Donnerstag in den Staulagen der Hohen Tauern und in der Kreuzeckgruppe. In den östlichen Gebirgsgruppen der Sau- u. Koralpe sowie auf der Packalpe herrschte auf Grund der geringen Schneemengen GERINGE Lawinengefahr.


Neu: Die Niederschlagsmengen werden gemessen sowie die Schneeoberflächentemperatur!


Die Station steht auf der Lawinengalerie direkt am Staatsgrenzübergang zu Italien



Zur Information:
Die LWD - K Messstation am Plöckenpaß wurde umgebaut und aufgerüstet. Mit dem  Projekt Interreg Austira - Slowenien "CROSSRISK Öffentliche Warnungen – Verminderung von Risiken in Zusammenhang mit Regen und Schnee" sind die Maßnahmen finanziert worden.

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