Lawinenwarndienst Kärnten und Home-Office


1. Was bedeutet Home-Office für den Lawinenwarndienst Kärnten?

  • Eigentlich KEINE Änderungen, da der LWD-Kärnten auf Grund der organisatorischen Struktur bereits in der Vergangenheit bestrebt und auch teilweise gezwungen war sich ein Remote-Work aufzubauen um von jedem beliebigen Ort zu jeder beliebigen Zeit die Informationen verarbeiten und verbreiten zu können.
  • Sicher KEIN Zurücklehnen und nur noch mit Minimalbetrieb zu fahren und im Jogger die Nachrichten zu verfolgen.
  • Sondern ALLE weiterhin mit Informationen über die Lawinensituation in Kärnten zu informieren und an den Änderungen, Erweiterungen, Verbesserungen für die nächste Wintersaison noch intensiver zu arbeiten.
  • Als Bereitschaftsdienst auch weiterhin erforderlichenfalls in den Einsatz zu gehen.


Astental / Bildausschnitt (c) Mörtschach / foto-webcam.eu


2. „Was bringt es jetzt auch weiterhin die Lawinensituation zu beurteilen und zu veröffentlichen?“

Personen, die im Zuge einer Ausgangsbeschränkung eine erlaubte Tätigkeit wie Spazierengehen (z.B. Skitour) ausführen, werden bei ausreichender Schneelage weiterhin über die Lawinensituation informiert.
Empfehlungen, wie z.B. keine Skitour alleine durchzuführen, wird von einigen leider viel zu oft auch ohne Ausgangsbeschränkung nicht nachgekommen. Auch eine Falschinterpretation der Lawinengefahrenstufe und das Umlegen auf den Einzelhang, wird sich durch eine „Nichtinformation“ NICHT ändern.

Emberger /Bildausschnitt (c) Fichtenheim / LWDK


3. Informatives und lehrreiches vom Lawinenwarndienst

3.a. Gefahrenstufen


Mit den derzeitig zunehmenden und teils bereits vorherrschenden Frühjahresverhältnissen darf Ihnen der LWD-Kärnten heute die vorherrschende Gefahrenstufe MÄSSIG (2) näherbringen:

Schneedeckenstabilität:
  • Die Schneedecke ist an einigen Hängen nur mäßig verfestigt, ansonsten allgemein gut verfestigt.
  • „EINIGE“ bedeutet laut Duden „eine unbestimmte kleinere Menge“.
  • Anm-LWD: also nicht keine; in einem Einzelhängen kann die Schneedeckenstabilität nur mäßig sein, im benachbarten aber gut.

Lawinenauslösewahrscheinlichkeit:
  • Lawinenauslösung ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung möglich.
  • „INSBESONDERE“ bedeutet laut Duden „besonders, vor allem“
  • Anm-LWD: also nicht nur; eine große Zusatzbelastung wird im Glossar des EAWS (European Avalnches Warning Services) folgend definiert:
  • zwei oder mehrere Skifahrer/Snowboarder etc. ohne Entlastungsabstände
  • Pistenfahrzeug
  • Schneefeldsprengung
  • einzelner Fußgänger / Alpinist

Verbreitung der Gefahrenstellen:
  • Vor allem an den in der Gefahrenprognose oder Lagebericht angegeben Steilhängen
  • Anm-LWD: Ein Steilgelände ist ein Geländeabschnitt mit einer Hangneigung < 30°, ungeachtet seiner Form und Beschaffenheit.

Größe der zu erwartenden Lawinen:
  • Sehr große spontane Lawinen sind nicht zu erwarten.
  • Anm-LWD: also große Lawinen sind möglich;
  • Eine große Lawine
  • kann PKWs verschütten bzw. zerstören
  • kann einzelne Bäume knicken
  • überwindet flacheres Gelände (< 30 °)
  • kann Häuser beschädigen


3.b. An welchen Änderungen im Lawinenwarndienst wird derzeit gearbeitet?

An einem neuen Erscheinungsbild der Gefahrenprognose in der nächsten Wintersaison.

Bekannt ist bereits, dass der Lawinenwarndienst Kärnten seine Gebirgsgruppen in 19 Kleinregionen unterteilt hat. Diese Regionen sind mindestens 100 km2 groß und entsprechen daher den Vorgaben der Definitionen der fünfteiligen Europäischen Gefahrenstufenskala. Diese Kleinregionen werden in bis zu fünf aggregierte Regionen zusammengefasst.

Kaum bis gar nicht bekannt ist, dass der LWD-Kärnten bereits in dieser Wintersaison 2019/2020 je Region eine höhenabhängige und tageszeitabhängige Gefahrenstufe beurteilt und auch veröffentlicht,
die Darstellung auf der Internetseite des LWD-Kärnten noch nicht möglich ist, aber auf einigen anderen Internetplattformen wie dem App Snowsafe, wetter.orf und Alpenvereinaktiv bereits erfolgt.




Nicht bekannt ist, dass sich der LWD-Kärnten und die Projektpartner im Zuge des Projektes CROSSRISK bereits in der finalen und Erprobungsphase für diese einheitliche Gefahrenbeurteilungsdarstellung befindet.



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