Zum Lawinenunfall Wöllaner Nock in Bad Kleinkirchheim


Der Unfallhang mit wahrscheinlicher Einfahrtsspur und Verschüttungspunkt (BMI-FEST Klagenfurt)

Zwei Skifahrer, ein Mann und seine Begleiterin, fuhren am Sonntag, den 03.02.2019, im Bereich des "Muldenweges" in eine gesperrte Abfahrt ein, um danach in einen rund 35° steilen Nordhang im freien Skiraum zu befahren. Dabei löste der einfahrende Skifahrer ein  rund 50 m breites und 200 m langes Schneebrett, mit einer Anrisshöhe von 50 cm aus, welches beide erfasste und mitriss. Der als erster eingefahrene wurde dabei ca. 100 m weit mitgerissen und rund 1,5 m tief verschüttet. Die Begleiterin wurde zwar mitgerissen aber nur teilverschüttet und konnte sofort den Notruf absetzen. Mitglieder der Bergrettung, Bedienstete der Bergbahnen und befreundete Skifahrer die im Skigebiet anwesend waren, fuhren sofort zum Unfallort, wo sie den Totalverschütteten um 11.20 Uhr orten, ausgraben  und bergen konnten. Beide Skifahrer wurden von der Bergrettung Radenthein ins Tal gebracht und von der Rettung ins Krankenhaus abtransportiert.


Analyse:

Schnee nach langer Kälteperiode!

Nach einer langen Kälteperiode bringt ein Genuatief große Neuschneemengen. In den Nockbergen waren es bis zu 75 cm. Wind aus südlichen Richtungen sorgte dabei für Verfrachtungen in Nordhänge, wo der Triebschnee auf der leicht verharschten Altschneedecke, die im Fundament eine Schicht mit großen, kantigen Kristallen aufweist, abgelagert wurde. Auf Grund der schlechten Bindung des nur leicht gebunden Triebschnees zur Altschneedecke und der Zusatzbelastung durch das Eigengewicht des Trieb- und Neuschnees, war eine geringe Zusatzbelastung zur Störung der Schneedecke ausreichend. Im Bereich des Unfallhanges wurde bereits am Vortag ein spontanes Schneebrett beobachtet.

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