Der Wind ist der Baumeister der Lawinen


Der Spruch "Der Wind ist der Baumeister der Lawinen" von W. Paulcke hat bis heute seine Gültigkeit bewahrt. Dieser Tatsache widmen sich auch das Lawinenproblem "Triebschnee" und das Gefahrenmuster Nr. 6 - "lockerer schnee und wind".

Wie bereits bekannt, ist ein Schneekristall ein sechswinkeliges Kristall.
Meist werden die Schneekristalle bereits während des Falles zum Boden teilweise zerstört. Durch zum Beispiel Zusammenstoßen oder anderer von außen einwirkenden Kräfte.
Eine dieser Kräfte ist auch der Wind. Schneekristalle werden beschleunigt und prallen dadurch zusammen, wodurch Teile abbrechen und das ursprüngliche Schneekristall in kleine Teile zerlegt wird. Dies geschieht übrigens auch bei bereits am Boden liegendem Schnee.

Die kleinen Teile der einzelnen Schneekristalle können bei der Ablagerung enger zusammenrücken. Es ist weniger Luft zwischen den einzelnen Schneekristallteilen. Dadurch ist die Dichte dieser neuen Schneeschicht größer.

Wind transportiert aber auch Schneekristalle und Teile welche bereits am Boden liegen. Lockerer, trockener, abgelagerter Schnee wird bereits ab 4 m/s (~ 15 km/h, = mäßiger Wind, bewegt Flaggen) verfrachtet. Dabei ist zu bemerken, dass eine Verdoppelung der Windgeschwindigkeit eine achtmal größere Schneeverfrachtung bewirkt.

Schnee der unter Windeinfluss über eine Geländekante transportiert wird, wird auf der windabgewandten (Lee-)Seite abgelagert da hier der Windeinfluss schwächer wird und die Teile zu Boden fallen können.
(c) snowboardcoach

Bei ausgeprägten Geländekanten (Graten) kann der Schnee auf diesen auch zu Wechten aufgebaut werden.
(c) snowboardcoach

Auf der windabgewandten (Lee-)Seite der Geländekante, wo die kleinen Schneekörner zu Boden fallen, können diese wieder eng zusammenrücken und verdichten.


Es entsteht ein Schneebrett.




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