Wochenbericht vom 06.03.2020 bis 12.03.2020


Lawinenabgang am Sonntag, den 08. März 2020 an der Mallnitzerscharte (Dösen Tal) in den Hohen Tauern. Ein Gruppe von Skitourengeher lösten das Schneebrett (100 m lang und 80 m breit) bei der Abfahrt aus. Dabei wurde ein Alpinist teilverschüttet.  
 
  
 
Ein Tief aus Oberitalien sorgte am Freitag für Schneefall in ganz Kärnten. Erst am Nachmittag ließ der Niederschlag nach und der Wind aus Südost und Nordost wurde etwas schwächer. Am Samstag lockerten die Restwolken auf. In den nordöstlichen Gebirgsgruppen gab es am Samstag noch unergiebigen Niederschlag. Der Sonntag verlief im Bergland meist sehr sonnig und einzelne tiefliegende Wolken ohne Niederschläge zogen durch. Mit einer Eintrübung begann es am Montag und am Dienstag. Die Gipfel in den nördlichen Gebirgsgruppen waren zum Teil im Nebel. Ab Dienstag stiegen die Temperaturen in allen Höhenlagen. Mit sehr milden Temperaturen und sonnigem Bergwetter verliefen der Mittwoch und der Donnerstag in den Kärntner Bergen. Ab Donnerstag lag die 0 Grad Grenze über 3000 m.


Die Neuschneemengen von der Vorwoche konnten sich vorerst weitgehend gut setzen und verfestigen. Jedoch durch das neuerliche Tief aus Oberitalien gab es am Freitag weitere 5 bis 20 cm (im Nordwesten 5 bis 10 cm und in Süden 5 – 20 cm) Neuschnee in den Kärntner Gebirgsgruppen. Immer wieder wurden frische und störanfällige Triebschneeablagerungen gebildet. Vor allem in den höheren Lagen lagerten die Triebschneeablagerungen in Kammlagen, Rinnen und Mulden, die sehr störanfällig waren. Ab Beginn der Woche entstand, zunehmend durch die Tageserwärmung und Sonneneinstrahlung ein Nassschneeproblem und in Hochlagen war weiterhin der Triebschnee ein Thema. 

Am Freitag herrschte GROSSE und ERHEBLICH Lawinengefahr in den Karnischen Alpen und Karawanken. In den nordwestlichen Gebirgsgruppen MÄSSIGE Lawinengefahr. Ab Samstag und Sonntag wurde die Lawinengefahr allgemein mit MÄSSIG beurteilt. In den hohen Lagen wurde auf das Triebschneeproblem hingewiesen. Ab Mittwoch stieg die Lawinengefahr in den Hohen Tauern auf ERHEBLICH an und ab Donnerstag in den gesamten Gebirgsgruppen Kärntens.


 

 


 
Im Zuge einer Alpinausbildung der LPD Kärnten kam es am 08.03.2020 gegen 11:30 Uhr im Bereich der Abfahrt von der Adlersruhe in Richtung Pasterze, Großglocknergebiet, Gemeinde Heiligenblut, zum Abriss eines Schneebrettes mit ca. 15 cm Abrisskante. Das Schneebrett riss einen der Kursteilnehmer, einen Polizisten der LPD Kärnten, mit, wodurch dieser teilverschüttet wurde. Der Beamte erlitt dabei jedoch schwere Verletzungen, an deren Folgen er noch an der Unfallstelle verstarb. 


Nach einem bisher recht ruhigen Winter mit wenigen Lawinenereignissen kam es am Ende der ersten Märzwoche in Kärnten zu mehreren Schneebrettauslösungen und zwei mit Personenbeteiligungen, wobei ein Unfall am Großglockner leider tödlich endete.  Der zweite Lawinenabgang ereignete sich im Dösental in der Gemeinde Mallnitz wo ein Skitourengeher teilverschüttet wurde.

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